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Orte & Erinnerungen, die nicht vergessen werden wollen!

Das Kunstprojekt

offspace | galerie panoptikum.

Obession in ihrer reinsten Form

offspace | galerie panoptikum.

Bild: Umbau 2017 (fast fertig): offspace | galerie panoptikum., Gilgenberg a.W. (OÖ)

Die Vorstellungskraft ist unbegrenzt. Sie motiviert, sie treibt an – sie ist das Elixier des Handelns. Keine Mühen sind zu groß. Keine Arbeit ist zu viel. Kein Weg ist zu weit. Alle Widrigkeiten werden beseitigt. Unermüdlich wird gearbeitet – vorgestern, gestern, heute, morgen, übermorgen und hier. Die Idee lebt und wächst – genährt von einer unvorstellbaren inneren Befriedigung. Eine Zufriedenheit stellt sich ein, die angesichts des Vorhabens zu einem Moment des Glücklichseins verpufft und nach mehr verlangt. Mehr Arbeit. Mehr Wegen und noch mehr Widrigkeiten.

Die Idee formt sich zu einem festen Bestandteil des Lebens, des täglichen Schaffens und der Zukunft. Die Vorstellungskraft läßt uns simultan eine zukünftige Parallelrealität leben, die sich genährt von der Idee entwickelt. Und kontinuierlich nimmt sie konkretere Formen an, sodaß zwei gleichwertige Realitäten entstehen. Das Leben im Hier und Jetzt. Obsession in ihrer reinsten Form!

Ihr möchtet wissen, was nun wirklich hinter den Kulissen passiert ist? Tja, die letzten 4 Jahre waren kein Pappenstiel. Wir haben viele Arbeiten erledigt und das komplette Erdgeschoss von Grund auf erneuert inkl. neuer Fußbodenheizung und Boden, Decken, Wände, Türen.., neue Wasserleitungen, neue Bar / Theke, Toiletten. Und noch vieles mehr. Die letzten Jahre waren gekennzeichnet von viel Arbeit und noch mehr Schweiß.
 
Angefangen hat alles mit meiner Idee vor ein paar Jahren eine offspace Galerie für Fotografie aufzubauen. Um eine offspace Galerie zu betreiben musste ich allerdings die richtige Umgebung dafür schaffen. Also beschloß ich das Ergeschoss von Grund auf neu zu machen. Mein Plan sah im ersten Schritt vor, den alten Boden rauszustemmen. Da ich generell nichts gegen ein wenig Arbeit einzuwenden habe und damals auch nichts Sinnvolles zu tun hatte, dachte ich mir, ich fang einfach mal an. Zwischenzeitlich kam ich etwas aus der ‚Puste‘, da ich fast alles selber gemacht habe, aber dafür ist es gleich geschafft!
 

Und dennoch: egal wieviel ich machte, die Arbeit schien nicht mehr aufhören zu wollen. (Anm: Die Arbeit hat nach wie vor nicht aufgehört!) Aber nach einiger Zeit sah man erste Veränderungen. Es war zwar noch Einiges zu machen, allerdings waren die gröbsten Arbeiten schon mal erledigt. Und vor allem es war warm. Die neue Heizung funktionierte perfekt!

In diesem Jahr beenden wir noch die restlichen Kleinigkeiten. Vor allem freuen wir uns auf den bodenlangen schweren Molton. Dann noch die Farben. Welche Farbe genau, da diskutieren wir noch. Zurzeit gehen wir davon aus, dass die Galerie einen grauen Innenanstrich bekommt. Raum #03 wird weiß werden. Das Foto dazu gibt es im Sommer!

Hommage: Studio 5133

Ein kalter, dunkler & dreckiger Raum

Gilgenberg a.W. (OÖ)

offspace | galerie panoptikum., STUDIO 5133, Gilgenberg a.W. (OÖ)

Bild: 2019 – STUDIO 5133, Gilgenberg a.W. (OÖ)

Eine Hommage an mein kaltes und dunkles Studio. Das extreme Gegenteil zu vielen Anderen würde ich spontan behaupten. Wer ein beheiztes, sauberes und weißes Studio mit großen Fenstern und einer ‚chilligen‘ Couch bei Zimmertemperatur erwartet, der wird hier eines Besseren belehrt. Vielmehr das Gegenteil ist der Fall: Ein kalter, dunkler und dreckiger Raum mit Temperaturen um 10°C erwartet Euch. Hier entstand die Idee einer offspace Galerie – einfach genial!

Das Studio bestand aus 2 Räumen. Der erste kleinere Raum wurde als Lager und Dunkelkammer genutzt. Der 2. große Raum war das eigentliche Studio (ca. 50 qm²). Die Studiohöhe betrug ca. 4,5 Meter. Die Fotowand wie auch die Bodenfläche waren jeweils 4×4 (LxH/B) Meter. Alle Wände waren mit schwerem schwarzen Molton abgehängt. Schon beim Reingehen überkam einen das Gefühl, als würde man von der realen Welt in eine kleine versteckte fast schon imaginäre und in sich geschlossene Realität eintauchen. Kein Lärm, keine Ablenkung, kein Licht – wenig drang von draußen rein. Wenn man drinnen stand, kam man sich wie auf der Bühne eines verlassenen Theaters vor.

Der Boden war zerkratzt, dreckig und schwarz bemalt. Irgendwo stand eine alte verstaubte Couch herum, ein Holzofen und eine uralte Anlage für den Sound. Das war’s! Keine sonstigen Gegenstände oder moderne Mittel der Kommunikation! Ein leerer, kalter und analoger Raum.

Man würde gern eine Zeit lang hier verweilen. Aber schon beim Eintreten in das Studio wurde einem klar, dass längere Aufenthaltszeiten nur bedingt möglich waren. Die Kälte war einmalig. Als würde der Tod selbst einen begrüßen. Tatsächlich war dieses Gebäude vormals ein Schlachthaus.Ich dachte immer, das Studio musste so bleiben! Auch wenn die Umgebung (fast) schon lebensfeindlich war, entstanden hier viele faszinierende künstlerische Arbeiten. Mehr als zehn Jahre meines Lebens hab ich dort verbracht – Tag und Nacht!

OFFSPACE STUDIO 5133
Ruderstallgassen 4, A-5133 Gilgenberg (OÖ)
Austria